Die besten Rennspiele nach Meinung unserer Redaktion

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Das Rennspielgenre fesselt Spieler seit Jahrzehnten. Ob realistische Simulationen oder pure Arcade-Action – die Vielfalt ist enorm. Die Lust, virtuelle Boliden ans Limit zu bringen, bleibt ungebrochen. In diesem Artikel werfen wir einen kompakten Blick auf fünf Titel, die das Genre nachhaltig beeinflusst haben: Forza Horizon 2, Flatout 4, Need For Speed: Most Wanted (2005), Trials Fusion und Burnout Revenge.

Forza Horizon 2

Veröffentlicht: 2014 | Plattformen: Xbox One, Xbox 360 | Entwickler: Playground Games / Sumo Digital

Forza Horizon 2 verlagerte das pulsierende Horizon Festival in eine wunderschöne, offene Spielwelt, die Südeuropa nachempfunden ist. Als direkter Nachfolger des erfolgreichen Spin-offs setzte es neue Maßstäbe für Open-World-Rennspiele seiner Zeit.

Das Herzstück ist die riesige, frei befahrbare Karte (ca. 3x größer als im Vorgänger), angesiedelt in Regionen wie der Provence und Ligurien. Spieler können abseits befestigter Straßen durch Felder und Wälder rasen, was ein enormes Freiheitsgefühl vermittelt. Über 200 Autos stehen zur Verfügung, deren Fahrverhalten durch das erstmals in der Serie eingeführte dynamische Wettersystem und den Tag-Nacht-Zyklus beeinflusst wird. Das Fahrgefühl ist zugänglich (Arcade-lastig), aber mit genügend Tiefe, um zu fordern. Das Drivatar-System sorgt für unberechenbare KI-Gegner, basierend auf echten Spielerdaten. Ein cleveres Skills-System belohnt spektakuläre Fahrmanöver mit Punkten für Perks, was zu einem überlegteren Fahrstil motiviert, um lange Punktketten nicht zu verlieren.

Eigenschaften

Neben klassischen Rennen bietet Horizon 2 die «Bucket Lists» – abwechslungsreiche Solo- oder Koop-Herausforderungen. «Car Meets» dienen als soziale Online-Treffpunkte zum Austauschen von Designs und Setups sowie zum Starten gemeinsamer Rennen (inklusive Modi wie «Infiziert»). Anmerkung: Die Online-Server wurden 2023 abgeschaltet.

Besonders auf der Xbox One beeindruckte Horizon 2 mit toller Grafik, großer Sichtweite und stimmungsvollen Wettereffekten. Die Spielwelt fängt die Atmosphäre Südeuropas authentisch ein. Während die Fahrzeug- und Umgebungsgeräusche überzeugten, war die Musikauswahl Geschmackssache. Trotz späterem Verkaufsstopp (Delisting 2018) gilt Forza Horizon 2 als ein herausragendes Open-World-Rennspiel, das die Formel erfolgreich weiterentwickelte und den Weg für seine Nachfolger ebnete.

Flatout 4: Total Insanity

Veröffentlicht: 2017 | Plattformen: PS4 | Entwickler: Kylotonn

Nach einem Tiefpunkt der Serie versuchte Flatout 4: Total Insanity, die Marke mit brachialer Action und Zerstörung wiederzubeleben. Es knüpft an die Tradition von Spielen wie Burnout an, bei denen Rennen eher einem Kampf gleichen.

Flatout 4 ist eine deutliche Verbesserung gegenüber Teil 3 und eine willkommene Dosis Arcade-Chaos. Es ist kein poliertes Spiel und leidet unter technischen sowie spielerischen Mängeln. Wer jedoch über diese hinwegsehen kann und brachiale Zerstörungsrennen mit einem Augenzwinkern mag, findet hier trotz der Frustmomente unterhaltsamen Fahrspaß.

Zerstörung ist hier zentral. Wenn Sie jemals Saints Row gespielt haben, werden Sie die allgemeine Botschaft leicht verstehen. Nahezu alles an der Strecke ist zerstörbar und füllt oft die Nitro-Anzeige. Das Fahrgefühl ist bewusst schwer und wuchtig; Autos fühlen sich wie Rammböcke an, was Übung erfordert, um das starke Übersteuern zu kontrollieren. Das Geschwindigkeitsgefühl, besonders mit Nitro, wird jedoch als exzellent beschrieben. Neben dem Karrieremodus gibt es den Assault Mode (Rennen mit Waffen), den Arena Mode (Destruction Derby) und den serientypischen, herrlich albernen Stunt-Modus, bei dem der Fahrer als menschliches Projektil für Minispiele dient. Ein Online-Multiplayer und ein lokaler Hotseat-Stuntmodus sind ebenfalls vorhanden, wobei die Online-Community als klein beschrieben wird.

Kritik

Die größte Schwäche ist die veraltete Grafik, die eher an die PS3-Ära erinnert, mit fehlendem Anti-Aliasing und einer auf 30fps limitierten Bildrate. Der Industrial-Metal-Soundtrack passt hingegen gut zur Action. Weitere Kritikpunkte sind das teils frustrierend schwierige und unfaire Gameplay aufgrund hyper-sensibler Kollisionsphysik, die schlechte Erklärung einiger Mechaniken und der Mangel an Abwechslung im Karrieremodus.

Need For Speed: Most Wanted (2005)

Veröffentlicht: 2005 | Plattformen: Multi-Plattform (u.a. PS2, Xbox, PC, X360) | Entwickler: EA Canada

Need for Speed: Most Wanted (2005) gilt als Meilenstein und Fan-Liebling. Es brachte die packenden Polizei-Verfolgungsjagden zurück ins Rampenlicht und kombinierte sie geschickt mit der Tuning-Kultur der Underground-Vorgänger, diesmal jedoch in der sonnigen, offenen Stadt Rockport.

Spieler übernehmen die Rolle eines aufstrebenden Racers, dem sein BMW M3 GTR vom Blacklist-Anführer Razor gestohlen wird. Ziel ist es, die 15 Mitglieder der Blacklist in packenden Rennen zu besiegen, Rache zu nehmen und zum meistgesuchten Fahrer aufzusteigen. Kern des Spiels sind die intensiven Polizei-Verfolgungsjagden. Das «Heat»-System bestimmt die Aggressivität der Polizei: Je höher das Level, desto härtere Taktiken und Einheiten (Nagelbänder, Helikopter, SUVs, Bundesagenten) kommen zum Einsatz. Spieler nutzen «Pursuit Breaker» (zerstörbare Objekte) und Verstecke, um zu entkommen. Wird man erwischt, drohen Strafen und die Beschlagnahmung des Wagens. Die Rennen (Rundkurs, Sprint, Drag, Tollbooth, Speedtrap) sind spannend und oft herausfordernd.

Fahrzeuge & Tuning

Über 30 lizenzierte Autos (Tuner, Muscle, Exoten) können gefahren und modifiziert werden. Das Tuning fokussiert sich neben Leistung vor allem auf das Senken des «Heat»-Levels durch optische Änderungen (Lack, Bodykits, Vinyls).

Besonders die Xbox 360-Version bot damals beeindruckende Grafik mit detaillierten Autos, einer riesigen Stadt und dynamischem Wetter. Der realistische Polizeifunk ist bis heute ikonisch. Die Musik war ein Mix aus Rock/Hip-Hop, die FMV-Cutscenes stilisiert, aber schauspielerisch eher mäßig. Kritisiert wurden der schwache Split-Screen-Modus und das spürbare KI-«Rubberbanding». Trotzdem ist NFS: Most Wanted (2005) dank seiner packenden Atmosphäre, der motivierenden Karriere und der unvergesslichen Verfolgungsjagden einer der erfolgreichsten und beliebtesten Teile der gesamten Need for Speed-Geschichte.

Trials Fusion

Veröffentlicht: 2014 | Plattformen : PC, PS4, Xbox One, X360 | Entwickler: Ubisoft RedLynx

Das Spiel stammt von den Entwicklern des Tochterunternehmens von Ubisoft, dem legendären Unternehmen, das uns Spiele wie Far Cry und Assassin Creed beschert hat. Trials Fusion setzt die Tradition der Serie fort: ein süchtig machendes 2.5D-Plattform-Rennspiel, das auf präziser Physik, perfektem Timing und geschickter Gewichtsverlagerung basiert. Es fordert Geduld und belohnt Meisterschaft.

Spieler steuern einen Fahrer auf verschiedenen Zweirädern (und einem Quad) durch immer anspruchsvollere Hinderniskurse. Die Steuerung der Gewichtsverlagerung ist entscheidend für Sprünge und Landungen. Neu war das FMX-Trick-System, das über den rechten Stick gesteuert wird und in speziellen Levels für zusätzliche Herausforderungen sorgt, ohne das Kernprinzip zu stören. Das Spiel bietet ca. 60 Hauptstrecken mit Medaillen und optionalen Zielen. Ein starker Fokus liegt auf dem umfangreichen Streckeneditor und User-Generated Content, was für enorme Langzeitmotivation sorgt, auch wenn der Editor als etwas unzugänglich kritisiert wird. Ein Online- und lokaler Multiplayer rundet das Paket ab.

Fusion sieht gut aus, bietet eine präzise Steuerung und eine glaubwürdige Physik-Engine. Der Schwierigkeitsgrad steigt steil an und kann extrem frustrierend sein, erzeugt aber auch das typische «Nur noch ein Versuch»-Gefühl. Die Möglichkeit, Kommentatoren abzuschalten, ist ein nettes Detail. Trials Fusion ist eine gelungene Evolution der Serie, die das Kern-Gameplay mit sinnvollen Ergänzungen wie dem FMX-System und UGC-Fokus erweitert. Ein Muss für Fans von präzisen Herausforderungen und physikbasierten Spielen.

Burnout Revenge

Veröffentlicht: 2005 | Plattformen: PS2, Xbox, Xbox 360 | Entwickler: Criterion Games

Burnout Revenge gilt oft als der Höhepunkt der klassischen Burnout-Reihe. Es perfektionierte die Formel aus Hochgeschwindigkeits-Arcade-Racing und spektakulärer Fahrzeugzerstörung, bevor die Serie mit Paradise neue Wege ging.

Gameplay

Das Kernprinzip bleibt: Gewinne Rennen und schalte dabei möglichst viele Gegner durch «Takedowns» aus, um Boost zu verdienen. Die revolutionäre Neuerung war das «Traffic Checking»: Gleichgerichteten Verkehr (außer große Fahrzeuge) konnte man nun rammen, ohne zu crashen, und als Waffe gegen Rivalen einsetzen. Dies machte die Rennen noch chaotischer und actionreicher, aber für manche auch einfacher. Features wie Vertical Takedowns, Revenge Takedowns und der Crashbreaker in Rennen (Explosion nach eigenem Crash) sorgten für zusätzliche taktische Tiefe. Die World Tour bot hunderte Events in bekannten Modi wie Race, Road Rage und Eliminator. Neu war der Traffic Attack Modus, der das Traffic Checking in den Fokus rückte. Der Crash-Modus wurde überarbeitet (Kick-Meter-Start, keine Icons, aufladbarer Crashbreaker), was gemischte Reaktionen hervorrief.

Revenge war ein optisches und akustisches Spektakel. Hohes Tempo, detaillierte (unlizenzierte) Autos, beeindruckende Zerstörungsphysik und ein treibender Rock-Soundtrack sorgten für pures Adrenalin. Die Strecken waren komplexer und boten viele Abkürzungen. Kritisiert wurde, dass das Traffic Checking das Spiel teils zu sehr vereinfachte. Dennoch: Burnout Revenge ist ein Meisterwerk des Arcade-Racings, das puren, unverfälschten Fahrspaß und Zerstörungslust auf höchstem Niveau bot. Ein zeitloser Klassiker für Action-Fans.

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Samuel

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