Das Online-Glücksspiel hat sich zu einer beliebten Unterhaltungsform entwickelt. Spieler in der Schweiz und weltweit suchen nach Zugang zu einer Vielzahl von Kasino-Plattformen. Jedoch implementieren Online-Kasinos häufig geografische Beschränkungen, sogenanntes Geo-Blocking. Diese Maßnahmen dienen der Einhaltung lokaler Gesetze und Lizenzvereinbarungen, wie sie beispielsweise im Schweizer Geldspielgesetz festgelegt sind. Solche Restriktionen können den Zugriff auf bestimmte Spiele oder ganze Plattformen für Nutzer ausserhalb zugelassener Regionen verhindern.
Trotzdem suchen einige Spieler nach Wegen, diese Einschränkungen zu umgehen…
WICHTIGER HINWEIS
Die folgenden Informationen dienen rein bildenden und informativen Zwecken. Das Umgehen von Geo-Restriktionen und den Nutzungsbedingungen von Online-Kasinos ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann rechtliche Konsequenzen sowie den Verlust von Geldern nach sich ziehen. Dieser Artikel befürwortet oder ermutigt solche Handlungen in keiner Weise. Nutzer sind für ihre eigenen Handlungen verantwortlich und sollten stets die geltenden Gesetze und Bestimmungen ihres Aufenthaltsortes sowie die Geschäftsbedingungen der jeweiligen Kasino-Anbieter beachten. Es wird dringend davon abgeraten, die beschriebenen Methoden anzuwenden.
Was das Schweizer Recht über die Umgehung von Kasino-Blockaden sagt
In der Schweiz wird der Online-Glücksspielmarkt durch das Geldspielgesetz (BGS) reguliert. Ein Kernziel dieses Gesetzes ist es, Spieler auf legal lizenzierte und in der Schweiz ansässige Online-Kasinos zu lenken. Um dies zu erreichen, sind Internetdienstanbieter (ISPs) in der Schweiz verpflichtet, den Zugang zu nicht lizenzierten ausländischen Online-Glücksspielangeboten mittels technischer Maßnahmen, wie beispielsweise DNS-Sperren, zu blockieren.

Interessanterweise liegt der Fokus der Strafverfolgung gemäss dem Geldspielgesetz und den offiziellen Weisungen des Bundes primär auf den Anbietern und Organisatoren von illegalen Glücksspielen, nicht unbedingt auf den einzelnen Spielern. Spielerinnen und Spieler, die auf gesperrten ausländischen Seiten wetten, werden in der Regel nicht strafrechtlich verfolgt. Dennoch gehen sie erhebliche Risiken ein, die im nächsten Abschnitt detaillierter erläutert werden.
Warum der Versuch, Beschränkungen zu umgehen, eine gefährliche Idee ist
Obwohl Schweizer Spieler, die auf ausländischen Seiten spielen, seltener direkt strafrechtlich belangt werden, ist das Umgehen von Geo-Restriktionen mit erheblichen Nachteilen und Gefahren verbunden:
- Verstoß gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Kasinos: Nahezu alle Online-Kasinos verbieten in ihren AGB ausdrücklich die Nutzung von Technologien zur Verschleierung des Standorts. Ein Verstoß kann schwerwiegende Folgen haben, darunter die sofortige Sperrung des Spielerkontos, die Annullierung aller getätigten Einsätze und, besonders schmerzhaft, die Konfiszierung sämtlicher Gewinne. Berichte von Plattformen wie PokerStars deuten darauf hin, dass diese Praxis durchaus vorkommt.
- Finanzielle Risiken: Auch wenn Spieler nicht direkt belangt werden, besteht ein erhebliches finanzielles Risiko. Wird ein illegaler ausländischer Anbieter, bei dem ein Schweizer Spieler aktiv ist, strafrechtlich verfolgt, können im Rahmen des Verfahrens sowohl die Einsätze als auch allfällige Gewinne der Spieler eingezogen werden. Dies ist ein direktes Risiko, das im Schweizer Geldspielgesetz verankert ist.
- Fehlender Konsumentenschutz: Spieler auf unregulierten und nicht in der Schweiz lizenzierten Seiten geniessen keinen Schweizer Konsumentenschutz. Dies bedeutet, dass es bei Problemen mit Auszahlungen, Unstimmigkeiten bei Spielergebnissen oder unfairen Spielpraktiken kaum rechtliche Handhabe gibt. Die Durchsetzung von Ansprüchen wird extrem schwierig bis unmöglich.
- Hohes Entdeckungsrisiko durch Kasinos: Online-Kasinos investieren kontinuierlich in Technologien zur Erkennung und Abwehr von Umgehungsversuchen. Dazu gehören ausgefeilte IP-Adressen-Checks, GPS-Standortüberprüfungen (besonders bei mobilen Nutzern) und der Einsatz spezialisierter Software wie GeoComply. Auch bei der Auszahlung im Rahmen des KYC-Prozesses (Know Your Customer) können Unstimmigkeiten zwischen dem angegebenen und dem tatsächlichen Standort auffallen.
- Datensicherheits- und Privatsphärenrisiken: Die Nutzung von Umgehungstools, insbesondere von kostenlosen oder wenig vertrauenswürdigen VPN-Diensten oder Proxyservern, birgt erhebliche Sicherheitsrisiken. Solche Dienste können unzureichend gesichert sein, Nutzerdaten protokollieren und weitergeben oder sogar Malware verbreiten, was zum Diebstahl persönlicher und finanzieller Informationen führen kann.
- Aspekte des verantwortungsvollen Spielens: Lizenzierte Schweizer Kasinos sind verpflichtet, Maßnahmen zur Spielsuchtprävention und zum Spielerschutz anzubieten. Auf unregulierten ausländischen Seiten sind solche Schutzmechanismen oft nicht oder nur unzureichend vorhanden, was das Risiko für problematisches Spielverhalten erhöht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die potenziellen Nachteile und Risiken die vermeintlichen Vorteile des Zugangs zu gesperrten Kasinos bei Weitem überwiegen. Nun zum Hauptthema der Frage…
Bekannte Methoden zur versuchten Umgehung von Geo-Restriktionen
Trotz der genannten Risiken werden verschiedene technische Ansätze in Online-Foren und Technik-Guides diskutiert, mit denen Spieler versuchen, Geo-Blocking zu umgehen. Die gängigsten Methoden werden im Folgenden erläutert.
Nutzung eines Virtuellen Privaten Netzwerks (VPN)
VPNs sind die wohl am häufigsten diskutierte Methode. Ein VPN verschlüsselt den Internetverkehr des Nutzers und leitet ihn über einen Server an einem vom Nutzer gewählten Standort um. Dadurch wird die tatsächliche IP-Adresse des Nutzers maskiert und durch die IP-Adresse des VPN-Servers ersetzt. Wählt der Nutzer einen Serverstandort in einem Land, in dem das gewünschte Online-Kasino zugänglich ist (z.B. Kanada oder Großbritannien für bestimmte Kasinos), erscheint es für das Kasino so, als würde der Zugriff aus dieser erlaubten Region erfolgen.

Bei der Auswahl eines VPN-Dienstes gibt es wichtige Überlegungen. Kostenpflichtige Dienste wie NordVPN oder ExpressVPN bieten oft eine größere Serverauswahl, höhere Geschwindigkeiten und eine bessere Zuverlässigkeit als kostenlose Optionen wie die Basisversion von Windscribe. Ein großes Servernetzwerk ist vorteilhaft, um funktionierende Server zu finden, deren IPs nicht bereits von Kasinos blockiert wurden. Die Installation erfolgt in der Regel über eine App des Anbieters, die für Desktops, Mobilgeräte und manchmal sogar Router verfügbar ist. Trotzdem ist das Entdeckungsrisiko hoch, da Kasinos aktiv bekannte VPN-IP-Adressen sperren und fortschrittliche Erkennungsmethoden einsetzen.
Die folgende Liste von VPNs sind die Optionen, die wir getestet haben, ohne Affiliate-Links oder Versuche, für das Produkt zu werben.
VPN-Anbieter (Beispiele) | Hauptmerkmal | Kosten | Anmerkungen aus Recherchen |
NordVPN | Großes Servernetzwerk, No-Logs-Policy | Bezahlt | Häufig für Glücksspiel empfohlen, fortschrittliche Verschleierung |
ExpressVPN | Hohe Geschwindigkeiten, TrustedServer-Technologie | Bezahlt | Regelmäßige IP-Adressenaktualisierung |
Windscribe | Kostenlose Stufe verfügbar | Kostenlos/Bezahlt | Begrenzte Serverauswahl in der kostenlosen Version |
Surfshark | Unbegrenzte gleichzeitige Verbindungen | Bezahlt | Camouflage-Modus zur Verschleierung des VPN-Verkehrs |
CyberGhost | Dedizierte Streaming-/Gaming-Server | Bezahlt | Benutzerfreundlich, für Anfänger geeignet |
Private Internet Access (PIA) | Starker Fokus auf Privatsphäre und Sicherheit | Bezahlt | Akzeptiert Kryptowährungen |
Verwendung von Proxyservern
Proxyserver fungieren ähnlich wie VPNs als Vermittler zwischen dem Nutzer und dem Internet und leiten den Datenverkehr über einen anderen Server um, um die IP-Adresse zu verschleiern. Es gibt verschiedene Arten:
- Residenzielle Proxys – Diese nutzen IP-Adressen von echten Heimanschlüssen. Sie gelten als schwerer zu entdecken als Rechenzentrums-Proxys, da ihre IPs weniger wahrscheinlich auf schwarzen Listen stehen.
- Rechenzentrums-Proxys – Diese verwenden IP-Adressen von Servern in Rechenzentren. Sie sind oft günstiger, aber auch leichter von Kasinos zu identifizieren und zu blockieren.
- Mobile Proxys – Diese leiten den Verkehr über die IP-Adressen von Mobilfunknetzen. Sie sind tendenziell teurer, bieten aber eine höhere Anonymität und sind schwerer zu blockieren, da viele legitime Nutzer dieselben IP-Pools verwenden.
- SOCKS-Proxys (insbesondere SOCKS5) – Dies ist eine fortschrittlichere Art von Proxy, die oft für spezifische Anwendungen konfiguriert wird, beispielsweise direkt im Browser. Sie können eine gute Leistung bieten, erfordern aber mehr technisches Verständnis für die Einrichtung.
Einsatz eines Virtuellen Privaten Servers (VPS) oder eines SSH-Tunnels
Diese Methode ist technisch anspruchsvoller. Ein VPS ist im Grunde ein gemieteter Server in einem Rechenzentrum, oft in einem Land der Wahl. Spieler können auf diesem VPS eine eigene VPN-Software (z.B. OpenVPN) oder einen Proxyserver installieren und ihren gesamten Internetverkehr darüber leiten. Der Vorteil liegt in der größeren Kontrolle und der potenziell geringeren Wahrscheinlichkeit, entdeckt zu werden, da man eine dedizierte IP-Adresse nutzt, die nicht auf öffentlichen VPN-Listen steht. Anbieter wie Linode werden hierfür genannt.
Ein SSH-Tunnel ist eine weitere technische Möglichkeit. Mittels eines SSH-Befehls (z.B. ssh -D 1080 benutzer@server) kann ein SOCKS-Proxy auf dem lokalen Rechner erstellt werden, der den Verkehr über den entfernten SSH-Server leitet. Dieser Server muss sich wiederum in einer erlaubten Region befinden.
Beide Ansätze erfordern technisches Know-how, sind mit Kosten für den Server verbunden und bieten keine Garantie gegen Entdeckung.
GPS-Spoofing für mobile Geräte
Einige Online-Kasinos, insbesondere in stark regulierten Märkten wie Teilen der USA, verwenden zusätzlich zur IP-Adresse auch die GPS-Daten des Mobilgeräts zur Standortbestimmung. Um diese Überprüfung zu umgehen, versuchen Spieler, ihren GPS-Standort künstlich zu verändern (Spoofing).

Für Android-Geräte gibt es Apps wie «Fake GPS Location«. Bei iOS-Geräten kann dies komplexer sein und unter Umständen einen Jailbreak erfordern, was mit eigenen Risiken verbunden ist. GPS-Spoofing wird oft in Kombination mit einem VPN verwendet.
Remote Desktop zu einem Computer an einem erlaubten Standort
Diese Methode beinhaltet den Fernzugriff auf einen Computer, der sich physisch an einem Ort befindet, von dem aus der Zugriff auf das Kasino gestattet ist. Software wie TeamViewer ermöglicht es, diesen Computer fernzusteuern. Das Kasino sieht dann die IP-Adresse und den Standort des Remote-Computers. Dies umgeht sowohl IP- als auch potenzielle GPS-Prüfungen.
Der Nachteil ist, dass man Zugang zu einem solchen Computer benötigt, was nicht für jeden praktikabel ist. Zudem können Latenzzeiten das Spielerlebnis, besonders bei Live-Dealer-Spielen, beeinträchtigen.
Wie Kasinos Umgehungsversuche erkennen und bekämpfen
Online-Kasinos setzen eine Reihe von Strategien und Technologien ein, um Versuche zur Umgehung von Geo-Restriktionen zu identifizieren und zu unterbinden:
- IP-Adressen-Datenbanken und Blacklisting: Kasinos führen Listen mit bekannten IP-Adressen von VPN-Diensten und Proxyservern. Zugriffsversuche von diesen IPs werden oft automatisch blockiert.
- Geolocation-Dienste: Spezialisierte Drittanbieterdienste wie GeoComply werden eingesetzt, um den Standort eines Nutzers präziser zu bestimmen und Inkonsistenzen aufzudecken.
- GPS-Verifizierung und Anti-Spoofing: Bei mobilen Zugriffen können GPS-Daten abgefragt und auf Manipulationen überprüft werden.
- Überprüfung von Zahlungsmethoden: Diskrepanzen zwischen dem scheinbaren IP-Standort und dem Herkunftsland der verwendeten Zahlungsmethode können Verdacht erregen.
- KYC (Know Your Customer)-Verfahren: Spätestens bei Auszahlungsanforderungen müssen Spieler ihre Identität und oft auch ihre Adresse durch offizielle Dokumente nachweisen. Widersprüche zum bei der Registrierung oder beim Spielen angegebenen Standort können zur Kontosperrung und zum Einzug von Gewinnen führen.
- Verhaltensanalyse: Ungewöhnliche Zugriffsmuster oder häufig wechselnde IP-Adressen können ebenfalls als Warnsignal dienen.
- DNS-Leak-Prävention und WebRTC-Checks: Moderne Browser können Informationen preisgeben (z.B. über WebRTC), die den tatsächlichen Standort trotz VPN verraten könnten. Kasinos können versuchen, solche Lecks zu erkennen.
Nachwort
Es ist wichtig zu wiederholen: Obwohl das Schweizer Glücksspielgesetz in erster Linie auf Anbieter illegaler Glücksspiele abzielt, sind Spieler, die aktiv auf gesperrten ausländischen Seiten spielen, erheblichen Risiken ausgesetzt. Dazu gehören der mögliche Einzug von Einsätzen und Gewinnen im Falle einer Strafverfolgung des Anbieters und der vollständige Verlust des Konsumentenschutzes. Das Umgehen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines Kasinos stellt zudem einen Vertragsbruch dar. Der sicherste und empfohlene Weg ist die Nutzung der legal lizenzierten und regulierten Online-Kasino-Angebote in der Schweiz.
Angesichts dieser schwerwiegenden Nachteile und der kontinuierlich verbesserten Detektionsmechanismen der Kasinos wird dringend davon abgeraten, solche Umgehungsversuche zu unternehmen. Spieler sollten sich stattdessen auf die legalen und lizenzierten Glücksspielangebote konzentrieren, die in ihrer jeweiligen Jurisdiktion, wie beispielsweise in der Schweiz, verfügbar sind.